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Zukunftssorientierung

Selbstbestimmt die Zukunft gestalten

In einem meiner Seminare stelle ich den Teilnehmenden die Frage nach dem „Sinn des Lebens“: Wozu sind wir auf der Welt? Was motiviert uns? Weshalb machen wir die Dinge, die wir tun (Karriere, Kinder zeugen, Bungee Jumping, Impro-Theater spielen, Fremdsprachen lernen, …)? Eine groß scheinende Frage …

Sobald wir auf die Welt kommen, exponieren wir uns an anderen und an der Umwelt. Sei es das Kleinkind, das den Löffel fallen lässt und Papa hebt ihn auf, das den Löffel wieder fallen lässt und Papa hebt ihn an … Das Kind hat dadurch ein

Selbst-ERLEBNIS:

„Wenn ich den Löffel fallen lassen, hebt ihn Papa auf.“

und die daraus resultierende

Selbst-ERKENNTNIS:

„Ich habe Macht über Papa“ oder „Ich werde durch meinen Papa unterstützt“.

Als Erwachsene treten wir beispielsweise eine neue Führungsposition an, um zu erfahren, wie wirkungsvoll wir sein können (Selbst-ERLEBNIS). Haben wir genug gelernt und wissen wozu wir fähig sind oder können nichts mehr verändern bzw. uns weiterentwickeln (Selbst-ERKENNTNIS), streben wir nach einer neuen Herausforderung.

Die Selbsterkenntnis zahlt auf unser ICH ein: Wer bin ich und wozu bin ich fähig? Darum geht es unser Leben lang, uns selbst kennenzulernen. Dabei variiert der Wunsch nach Selbst-ERLEBNISSEN und -ERKENNTNISSEN von Mensch zu Mensch. Die einen brauchen ganz viel davon, die anderen weniger, manche sind Vermeider.

Deine Vision vom Leben

Für ein gelingendes, zufriedenes Leben müssen wir in der Gegenwart leben und die Zukunft gestalten. Hilfreich ist es dabei, sich Ziele zu setzen bzw. in Ergebnissen (Definition of done) zu denken. Was willst Du in Deinem Leben erlebt oder erlernt haben? Formuliere Deine Vorhaben so, als ob Du sie schon erreichst hast. Was willst Du bis wann wie erreicht haben. Danach kannst Du ableiten, was Du für die Umsetzung machen musst.

Ein ganz einfaches Beispiel:

Meine Definition of done: „Ende 2025 habe ich einen Grundwortschatz Spanisch, um mich als Reisende im Land verständigen zu können.“

Meine Schritte zur Umsetzung:

    • Entscheiden, ob ich eine Sprach-App nutze oder einen Kurs besuche
    • Bei einer Sprach-App alle 2 Tage 30 Min. Zeit zum Lernen einräumen.
    • Bei einem Sprach-Kurs (1 x/Woche) zusätzlich 2 Stunden Zeit zum Lernen fest im Kalender einplanen.
    • Einmal pro Woche eine spanische TV-Sendung schauen.

Ein Beispiel für eine schwierigere Situation:

Du bist in einer Branche tätig, die derzeit starke Umsatzeinbrüche hat. Dein Arbeitgeber kündigt Dir betriebsbedingt. Du hast eine Familie und sorgst Dich um die finanzielle Sicherheit und befürchtest, in ein „mentales Tief“ zu fallen.

Definition of done: „Ich habe geklärt, wie ich finanziellen Schaden von mir abwenden bzw. minimieren kann und ich meine Tage positiv gestalte.“

Meine Schritte zur Umsetzung:

    • Ich suche mir praktische Unterstützung (Fachanwalt für Arbeitsrecht) und
      • kläre alle meine finanziellen Fragen bzw.
      • welche Forderungen ich stellen kann
      • was meine nächsten rechtlichen Schritte sein sollten
    • Ich suche mir mentale Unterstützung, denn die Kündigung belastet auch mein Selbstwertgefühl.
    • Da ich ab sofort freigestellt bin, gebe ich meinem Tag Struktur, um nicht in ein Loch zu fallen, da die vorgegebene Struktur wegfällt.
    • Ich aktualisiere meinen Lebenslauf und prüfe die Stellenangebote in den Stellenbörsen.

Zukunftsorientierung im Rahmen von Resilienz bezieht sich auf Deine Fähigkeiten, positiv und konstruktiv in die Zukunft zu blicken und zu planen, trotz aktueller Herausforderungen und Rückschläge.

Fünf Schlüsselkomponenten sind dabei wichtig:

  1. Positives Zukunftsbild: Damit Du Dir trotz gegenwärtiger Schwierigkeiten eine optimistische und positive Vision von der Zukunft bewahrst, ist es wichtig, dass Du daran glaubst, dass sich die Dinge verbessern können und Du selbst einen Beitrag dazu leisten kann.
  2. Proaktives Handeln: Setze Dir Ziele und bereite Dich proaktiv auf zukünftige Herausforderungen vor. Stell Dir vor, Du hast das Problem zufriedenstellend gelöst (denken in Ergebnissen = Definition of done). Was hast Du getan? Das hilft Dir ins Handeln zu kommen.
  3. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Statt Vergangenem und Unwiederbringlichem hinterher zu trauern, versuche Dich schnell auf neue Situationen einzustellen und zu reagieren.
  4. Langfristiges Denken: Statt Dich nur auf kurzfristige Lösungen zu konzentrieren, bedeutet zukunftsorientierte Resilienz auch das Denken in langfristigen Perspektiven. Treffe nachhaltige Entscheidungen, die auch in der Zukunft tragfähig sind.
  5. Innovationsbereitschaft: Sei bereit neue Wege zu gehen und innovative Lösungen zu finden (Selbst-ERLEBNISSE). Das kann bedeuten, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das sorgt manchmal für Ängste, doch dort liegt auch der Lernpotenzial (Selbst-ERKENNTNISSE) und der Erfolg.

Bei der Zukunftsorientierung im Rahmen von Resilienz geht es darum, nicht nur auf die Gegenwart zu reagieren, sondern auch aktiv die Zukunft zu gestalten und sich darauf vorzubereiten, um widerstandsfähig zu bleiben.

„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selbst zu gestalten“

Mit diesem Zitat von Willy Brand (Politiker, Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger) schließe ich diese Blog-Reihe zur Resilienz ab.

Gibt es weitere Themen, über die Du gerne lesen möchtest? Dann schreibe es mir gerne.

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Quellen:

https://www.gilliarconsulting.de/resilienz/

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