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Optimismus – Positiv denken lernen

Leben Pessimisten länger?

Unser Gehirn ist darauf ausgerichtet, Gefahren zu erkennen, um so unser Überleben zu sichern. Es scannt permanent und unterbewusst mit allen Sinnesorganen, was um uns herum geschieht und erzeugt so zwölf Millionen Impulse pro Sekunde.

Jede Unregelmäßigkeit nimmt es wahr. Beispielsweise wenn Euch ein anderer Autofahrer beim Überholen auf der Autobahn einen Moment zu nahe kommt. Ihr bemerkt das sofort und seid in Alarmbereitschaft. Und das ist in diesem Moment gut so. Weniger hilfreich wäre es, wenn ihr beim Einsteigen in das Auto unaufhörlich daran denkt, was alles passieren kann.

Zu viele schlechte Nachrichten schlagen auf das Gemüt

Auch in anderen Lebensbereichen schadet es uns, wenn wir uns dauernd mit Negativem umgeben, zum Beispiel beim Nachrichtenkonsum. Egal auf welchen Kanälen ihr unterwegs seid: Nachrichten über Krieg, Umweltkatastrophen, Unfälle und Infektionswellen erreichen uns tagtäglich auf unterschiedlichste Weise. Menschen, die Doomscrolling betreiben, verbringen sehr viel Zeit damit, negative Nachrichten zu lesen. „Doom“ steht dabei für Unheil/Untergang und „scrolling“ für Blättern/Wischen auf dem Smartphone oder am Computer.

Mit dem Wunsch Informationslücken zu schließen, um negative Gefühle wie Angst und Furcht zu überwinden, verstärken sich durch die zahlreichen pessimistischen und negativen Schlagzeilen und Informationen wiederum die negativen Gefühle. So entsteht ein Teufelskreis für Betroffene und das Verhalten kann zu einer Gewohnheit werden.

Um diesen Automatismus zu unterbrechen, müssen wir uns re-fokussieren und bewusst, Positives wahrnehmen, denn unser Gehirn filtert positive Erlebnisse und gute Informationen eher weg. Damit meine ich keine Schönfärberei oder das Verdrängen der Wahrheit.

Das Mindset ist entscheidend

Felix M. ist 20 Jahre und erhält eine schwierige gesundheitliche Diagnose. Er muss nun regelmäßig Medikamente nehmen und seine Lebensgewohnheiten umstellen. In den ersten Wochen nach der Diagnose haderte er stark mit seiner Situation und klagte „Warum ich? Ich will mein altes Leben zurück. Nichts geht mehr …“. Sein Glas war nur noch halbvoll und es fehlte ihm an Zuversicht, dass er ein gutes Leben führen kann.

Um optimistisch in die Zukunft zu blicken, musste er bewusst Positives wahrnehmen, um nicht in eine Depression zu verfallen. Felix machte es sich zur Gewohnheit jeden Abend aufzuschreiben, folgende Fragen zu beantworten:

  • Gefreut hat mich …
  • Gelungen ist mir …
  • Dafür bin ich dankbar …
  • Das habe ich Positives erlebt …
  • Das habe ich anderen Gutes getan hat (das holt uns aus der Opfer-Rolle).

Schnell merkte er, dass er viel mehr machen konnte als gedacht und die meisten Tage mehr Gutes als Schlechtes zu bieten hatten.

Tipp: „Journaling“!

Schreibe alle Deine Gedanken in ein kleines Notizbuch. Etwas aufzuschreiben entlastet und ist ein kreativer Prozess. Fünf Minuten täglich oder einmal die Woche 15 Minuten sorgen dafür, dass Du Dich regelmäßig reflektierst und Positives bzw. Erfolge bewusster wahrnimmst.

Eine andere Methode den Fokus zu verändern, sind die „drei Kieselsteine“. Packe diese jeden Morgen in Deine linke Hosentasche. Ziel ist es, dass sie im Laufe des Tages in die rechte Hosentasche wandern, wenn Dir etwas gelungen ist, Du etwas Positives erlebt hast, …

Regelmäßiges Üben von Dankbarkeit beeinflusst bestimmte Regionen im Gehirn positiv. Das haben Forscher von der University of Indiana über einen Hirnscan belegt.

Die Wissenschaft nennt diese Fähigkeit „erfahrungsabhängige Neuroplastizität“. Ganz plakativ im Falle von Felix ausgedrückt: Legen Menschen ihren Fokus darauf, was nicht mehr möglich ist, bilden sich im Gehirn Strukturen, die offener für Defizit- und Angst-Erfahrungen sind. Lenken sie ihr Bewusstsein auf positive Erlebnisse, Chancen und auf ihre Stärken, entwickeln sich im Gehirn positive neuronale Strukturen. Diese Sichtweise ist übrigens auch wesentlich gesünder, denn sie reduziert Stress.

 

Wie stärkt Ihr Euren Optimismus? Welche Rituale habt Ihr? Schreibt sie in die Kommentare.

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Quellen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26746580/

https://www.gilliarconsulting.de/resilienz/

https://www.gilliarconsulting.de/blog/

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