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Burnout im Homeoffice – Kennst Du Deine inneren Antreiber?

Fünf Antreiber sind es: Sie sorgen dafür, dass wir jeden Tag aufstehen und motiviert sind unsere Aufgaben zu erledigen, Neues zu beginnen und Außergewöhnliches zu leisten. Unsere inneren Antreiber manifestieren sich in Glaubenssätzen und sind Teil der Persönlichkeit. Sie prägen unser Denken, Wahrnehmen und Handeln.

Hätten wir diese 5 kraftvollen Helfer nicht, würden wir morgens wohl kaum aus dem Bett kommen und es würde uns die Motivation fehlen, Aufgaben und Vorhaben anzupacken.

Doch wo Licht ist, fällt auch Schatten. Sind unsere Antreiber besonders stark ausgeprägt, können diese auch ungesund werden, ob im Beruf oder Privat. Besonders in Stresssituationen verstärken sie sich.

Die fünf inneren Antreiber

Das Modell der inneren Antreiber ist Teil der Transaktionsanalyse (TA). Sie wurde in den 1950er/60er Jahren von Eric Berne und Thomas Harris begründet.

Jeder Mensch hat alle Antreiber in sich. Jedoch in unterschiedlich starker Ausprägung.

  • Sei stark!
  • Sei perfekt!
  • Mach es allen recht!
  • Beeil Dich!
  • Streng Dich an!

Ihr alle kennt sicher Menschen mit besonders starken Antreibern. Da gibt es den „perfektionistischen“ Produktentwickler, der über das notwendige Maß hinaus täglich fast 12 Stunden arbeitet, um das Produkt immer weiter zu verbessern. Nie ist die Qualität gut genug. Er sucht immer weiter nach dem Optimum. Oder die „getriebene“ Kollegin, die alles immer schnell erledigt, oft mehrere Aufgaben auf einmal und im Gespräch die Sätze der anderen beendet.

Wir alle können unsere Antreiber nicht ändern. Doch wir können einen anderen, reflektierten Umgang damit finden. Hilfreich sind dabei Erlaubersätze. Diese helfen dabei, den Druck aus zu starken Antreibern zu nehmen.

 

Innerer Glaubenssatz Erlaubersätze
SEI PERFEKT „Ich muss alles noch besser machen, es ist nie gut genug.“ „Ich darf Fehler machen und aus ihnen lernen. Es können manchmal auch 90% genügen.“
MACH SCHNELL „Ich muss schnell sein, sonst werde ich nicht fertig.“ „Ich darf mir Zeit nehmen und auch Pausen machen. Manches darf auch länger dauern.“
STRENG DICH AN „Ich muss mich immer anstrengen, egal wobei.“ “Das Leben ist hart.“ „Ich kann auch in der Arbeit Spaß haben.“
MACH ES ALLEN RECHT „Ich bin dann wertvoll, wenn alle mit mir zufrieden sind. Wenn ich Nein sage, werde ich abgelehnt.“ „Ich darf meine Bedürfnisse und Standpunkte ernst nehmen. Ich bin OK, auch wenn jemand unzufrieden mit mir ist. Ich darf es auch mir recht machen.“
SEI STARK „Niemand darf es merken, dass ich auch mal schwach, empfindlich oder ratlos bin. Gefühle zeigt man nicht. Gefühle sind ein Zeichen von Schwäche und machen verletzbar. Indianer kennen keinen Schmerz.“ „Ich darf offen sein für Zuwendung. Ich darf mir Hilfe holen und sie annehmen. Gefühle zu zeigen ist erlaubt und ein Zeichen von Stärke.“

 

Der Antreibertest

Über diesen Link gelangst Du zum Antreibertest. Liegen Deine Werte bei den Antreibern bis 30 Punkte sind Deine Antreiber förderlich. Ab 30 Punkten können sie möglicherweise leistungsbeeinträchtigend sein. Ab 40 Punkten ist auch eine Gesundheitsgefährdung möglich.

In einem meiner letzten Zeit- und Selbstmanagement-Trainings mit Auszubildenden eines Unternehmens hatte eine junge Teilnehmerin drei starke Antreiber („mach es allen recht“, „mach schnell“ und „sei perfekt“ lagen über 40 Punkte). In ihrer Selbstwahrnehmung hatte sie kein Problem mit diesen hohen Antreibern. Ich fragte sie daraufhin, „wie viele Rollen sie aktuell in ihrem Leben ausfülle“. Sie „sei Auszubildende und hätte einen Freund“. Daraufhin sagte ich ihr, dass „es gut sein kann, dass diese hohen Werte im Moment keine Bedeutung hätten. Dies könne sich jedoch ändern, wenn in ihrem Leben weitere Rollen hinzukämen: Führungskraft, Mutterrolle, Pflege von Eltern etc. Dann könne es sein, dass sie den eigenen Ansprüchen durch die hohen Antreiber nicht mehr gerecht werden würde.“

Seit fast einem Jahr sind viele Menschen im Homeoffice und besonders Frauen sind durch Homeschooling und Kinderbetreuung doppelt belastet. Wer hohe Antreiber hat, läuft Gefahr, „sein eigenes Hamsterrad zu befeuern“ und dadurch noch schneller auszubrennen. Geht deshalb achtsam mit Euren Antreibern um.

Nun seid ihr dran. Lernt Eure Antreiber kennen. Welche sind bei Euch am stärksten ausgeprägt? Wo sind sie Euch eine Hilfe und in welchen Situationen erlebt Ihr diese als nachteilig?

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Bleibt gesund!

 

 

 

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